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Potenzial von Nabelschnur-Blutzellen

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Das Blut aus der Nabelschnur eines Neugeborenen enthält verhältnismäßig viele Stammzellen, die nach der Geburt recht einfach gewonnen werden können.

Obwohl diese Stammzellen nicht mehr die Pluripotenz embryonaler Stammzellen haben, scheinen sie jedoch mehr Potential als die Stammzellen aus dem Knochenmark eines Erwachsenen zu haben. Da die Nabelschnur samt des in ihr enthaltenen Blutes gewöhnlich nach der Geburt verworfen wird, ist ihre Gewinnung im Gegensatz zu embryonalen Stammzellen ethisch wenig umstritten.

Zurzeit werden Nabelschnurblutzellen bereits mit Erfolg bei Bluterkrankungen wie Anämien oder Leukämien eingesetzt. Für Kinder reicht die Anzahl an Zellen, die aus einem Nabelschnur-Blut-Präparat gewonnen werden, aus. Möchte man Erwachsenen solche Nabelschnurblutzellen transplantieren, können unter Umständen zwei Präparationen von unterschiedlichen Neugeboren gemischt werden.

Kommerzielles Interesse

Mit den medizinischen Möglichkeiten wurde auch das kommerzielle Potenzial des wertvollen Nabelschnurblutes erkannt: Bereits seit einigen Jahren bieten verschiedene Unternehmen an, das Nabelschnurblut von Neugeborenen privat einzulagern; für den Fall, dass eine körpereigene Transplantation im Laufe des Lebens nötig werden könnte. Dabei stehen sie in gewisser „Konkurrenz“ zu öffentlichen Zellbanken, die Nabelschnurblut für die Stammzellspende zur Behandlung von Bluterkrankungen zur Verfügung stellen.

Zukünftig könnten Stammzellen aus dem Nabelschnurblut möglicherweise auch bei Erkrankungen wie frühkindlichen Hirnschäden, Herzerkrankungen, Diabetes, Parkinson, Alzheimer oder Multipler Sklerose eingesetzt werden, da sie sich als sehr junge Zellen besonders gut als Zellquelle für eine gezielte Reprogrammierung zu induzierten pluripotenten Stammzellen oder zu einer Umprogrammierung in andere Zelltypen eignen könnten.

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