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Lebererkrankung

Wenn die Leber dauerhaft geschädigt ist, vermindern sich diverse Organfunktionen bis zum völligen Funktionsverlust. Zudem kommt es zu einem bindegewebigen Vernarbung der Leber, die zu einem Rückstau so genannten Bauchwassers führen kann.

Die Leber hat im menschlichen Organismus im Wesentlichen drei Aufgaben:

  1. Über die Pfortader nimmt die Leber nährstoffreiches Blut aus dem Magen-Darm-Trakt auf und verstoffwechselt die Nährstoffe für die Energieversorgung des Körpers.
  2. Die wesentlichen Einweißstoffe (Proteine) des Körpers werden in der Leber gebildet, u.a. Albumin, das für die Zusammensetzung des Blutes von entscheidender Bedeutung ist, die Blutgerinnungsfaktoren, und viele Hormone, bzw. deren Vorstufen, wie z.B. Cholesterin für die „Steroidhormone“.
  3. Giftige oder schädliche Substanzen des Organismus werden in der Leber modifiziert und somit „entgiftet“ oder über die Galle (und dann mit dem Stuhl) ausgeschieden.

Wenn die Leber dauerhaft geschädigt ist, vermindern sich die oben genannten Organfunktionen bis zum völligen Funktionsverlust.

Zudem kommt es zu einem bindegewebigen Umbau (zu einer Vernarbung) der Leber. Im Frühstadium (Fibrose) ist der Umbau noch weniger dramatisch. Im Spätstadium (Zirrhose) bestehen eine Fülle von Folgeproblemen, die nicht mehr reversibel (also heilbar) sind. Die Symptome beginnen eher schleichend mit Müdigkeit und Leistungsminderung.

 

Die fortschreitende Zerstörung der Läppchen- und Gefäßstruktur der Leber führt unter anderem zu einem Stau des Blutes „vor der Leber“, d.h. das Pfortaderblut kann nicht mehr ungehindert durch die Leber fließen. Durch diesen Rückstau entsteht so genanntes Bauchwasser (Aszites, siehe Abbildung rechts), das einige Liter ausmachen kann und eine große Infektionsgefahr darstellt und das Zwerchfell hochdrückt.

Eine weitere Komplikation des Rückstaus sind spezielle Krampfadern (Varizen) insbesondere in der Speiseröhre und im Magen, die durch den erhöhten Druck platzen können und damit zu plötzlichen lebensbedrohlichen Blutungen führen können. Eine Gelbfärbung der Augen und später der Haut können auftreten.

 

Weitere typische Hautzeichen für Lebererkrankungen können ebenfalls auftreten. Hormonelle Änderungen führen bei Männern zu einer verstärkten Brustentwicklung (sog. Gynäkomastie), Haarverlust an der Bauchdecke und Störungen der Sexualorgane. Konzentrationsstörungen bis hin zum Leberkoma entstehen durch die fehlende Entgiftungsfunktion der Leber; ein süßlicher Mundgeruch (sog. Foetor hepaticus) ist typisch für ein fortgeschrittenes Stadium.

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