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Einführung Planspiel Enquete-Kommission

Planspiel Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages

Dieses Planspiel eignet sich sowohl als Ergänzung des Biologie-Unterrichts um eine politische, gesellschaftliche und ethische Komponente, als auch für den politischen und ethischen Unterricht.

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Die Rolle der Spielleitung

Aus unserer Erfahrung heraus empfehlen wir, dass die Planspielleitung mit mindestens zwei Personen besetzt sein sollte. Die Spielleitung, in der Schule in der Regel Lehrer/innen, muss die Einführung in das Planspiel sehr sorgfältig vorbereiten, damit klare Anweisungen gegeben werden können. Bereits durch die Verteilung der Rollen auf geeignete Persönlichkeiten hat die Spielleitung es in der Hand, ob eine differenzierte Debatte zustande kommt.

Die Spielleitung kann jedoch auch bewusst auf eine Steuerung verzichten und die Verteilung der Rollen dem Zufall überlassen. Allerdings sollte die Spielleitung sehr deutlich vermitteln, dass es nicht in jedem Fall gegeben sein wird, dass die zu spielende Rolle mit der persönlichen Meinung des Spielenden übereinstimmt.

Dennoch sollte jeder Mitspieler sich auf die eigene Rolle einlassen und die vorgegebene Meinung auch so überzeugend wie möglich verkörpern. Nur bei denjenigen Rollen, die noch keine feste Positionierung vorgegeben haben, ist ein Umschwenken auf eine andere Position angelegt. Allerdings ist es bei der Entscheidungsfindung denkbar, dass man sich auf überzeugende Kompromisse einlässt.

 

Die Ausgangslage des Planspiels sollte sorgfältig und möglichst anhand von Grafiken vorgestellt werden. Je besser die Mitspielenden vorab informiert werden, desto geringer ist das Risiko von Verwirrungen.

 

Jeder Mitspielende erhält zusätzlich ein eigenes Informationspaket in einem Briefumschlag mit der Beschreibung der allgemeinen Situation, dem Ablauf des Planspiels, der eigenen Rolle sowie den Zusammenhängen der eigenen Rolle mit den Gruppen, in denen die Person agieren wird.

 

Die Schülerinnen und Schüler sollten dazu angehalten werden, sich nach Beginn des Planspiels nur noch mit den jeweiligen Rollennamen anzusprechen. Hierzu dienen entsprechend vorbereitete Namenschilder. Hilfreich ist auch die Verwendung von Verkleidungen und Requisiten, um die Ausgestaltung der eigenen Rolle zu erleichtern: z.B. Bibel und Kreuz für einen Priester, Grüner Hut für Landwirt (Politiker), weißer Kittel für Arzt/Wissenschaftler, etc.

 

Die Planspielleitung sollte sich notieren, welcher Schüler welche Rolle spielt, um ebenfalls nur noch die Rollennamen und die jeweilige Gremienzugehörigkeit zu verwenden. Hilfreich ist es, wenn alle Rollen in Form eines Tafelbilds oder Posters ausgehängt werden. Zusätzlich ist eine Rollenübersicht in den Informationspaketen für die Schüler enthalten.

 

Hiermit können Sie beliebig viele Texte in einer Mappe sammeln und später  mit einem Klick gemeinsam ausdrucken.

Besonders bedeutsam sind wesentliche Sachinformationen zum Stand der Stammzellforschung, die helfen, die eigene Rolle überzeugend darzustellen. Diese sind im Portal zellux.net eingestellt, so dass sich jeder Mitspielende individuell auf seine Rolle einstellen und informieren kann.

Dabei recherchiert beispielsweise ein „katholischer Geistlicher“ andere Informationen als ein „Forscher, der mit embryonalen Stammzellen forscht“. Falls die elektronische Recherche aus technischen Gründen nicht möglich ist, können die entsprechenden Informationen auch von der Planspielleitung ausgedruckt und als Ordner zur Verfügung gestellt werden. Nutzen Sie dabei die Sammelmappen-Funktion von zellux!

 

In den verschiedenen Gruppensitzungen, bei denen die Spielleitung „außen vor“ bleibt, müssen Ergebnisprotokolle erstellt werden. Diese erleichtern der Spielleitung, den Überblick zu behalten, dienen aber auch als wichtige Information für die Auswertung des Planspiels. Hier werden Strategien dokumentiert und vorgeschlagene Kompromisse festgehalten. Auch alle Stellungnahmen und Empfehlungen müssen notiert werden, um diese für die Auswertung heranziehen zu können.

 

Die Spielleitung behält den Überblick über den Ablauf des Planspiels und berät auf Anfrage bei Unklarheiten. Sie sollte jedoch nur im äußersten Notfall in das Geschehen eingreifen. Wichtige Zusatzinformationen, die aus der Dynamik des Planspiel entstehen können, werden dann beispielsweise in einer spontan erdachten Rolle gegeben: z.B. als „Mitarbeiter des wissenschaftlichen Stabes der Enquete“, als „Assistent der/des Vorsitzenden der Enquete“, oder als „Bote“ aus dem Bundestag. Eine Möglichkeit, auf Fehler in der Sachdebatte hinzuweisen oder aber eine sorgfältigere Recherche anzumahnen, sind Ereigniskarten, die an Gruppen oder Einzelspieler übergeben werden können.

Es ist sinnvoll, zu Beginn neuer Spielphasen (neuer Spieltag) einen Überblick über das zu absolvierende Programm zu geben.

 

Erst bei der Auswertung des Planspiels tritt die Spielleitung aus ihrer passiven Beobachterposition heraus und moderiert die Analyse des Planspiels. Hier gilt es, das persönliche Rollenverhalten, gruppendynamische Prozesse, aber auch den Vergleich mit der politischen Realität herzustellen: Würde eine „echte“ Enquete in ähnlicher Weise ablaufen?

In der Auswertephase wird auch der Bezug zur aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte über die Stammzellforschung hergestellt. Hier wäre es möglicherweise lohnend, einen Gast einzuladen, der den Bezug zur Realität authentisch herstellen könnte.

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