Eizellspende

Die Frau ist bislang die einzige „Quelle“, um Embryonen zu gewinnen. Welche Standpunkte vertreten die Feministinnen beim Thema Stammzellforschung?

Vorweg: Wie erhält man Embryonen?

Wo die Forschung erlaubt ist, wird sie meist an sogenannten überzähligen Embryonen aus der Reproduktionsmedizin vorgenommen. Dies sind Embryonen, die im Zuge einer In-vitro-Fertilisation hergestellt wurden, dann aber aus verschiedenen Gründen nicht in die Gebärmutter der Frau eingepflanzt werden.

Möglich ist aber auch die gezielte Herstellung von Embryonen zum Zwecke der Forschung.

In beiden Fällen wird zunächst die Frau hormonell stimuliert, um möglichst mehrere Eizellen zur Reifung zu bringen. Danach werden den Frauen die Eizellen unter Narkose entnommen, bevor sie in der Petrischale befruchtet werden.

Die hormonelle Stimulation stellt eine mehr oder weniger gravierende gesundheitliche Belastung dar, im Einzelfall kann sie zum Tod der Frau führen.

Pro Reproduktionsmedizin: Frauen können selbst entscheiden

Die eine Seite argumentiert zugunsten der Reproduktionsmedizin und hat in der Folge auch keine Einwände gegen die Stammzellforschung.

Die Befürworter gehen davon aus, dass Frauen in der Regel autonom über reproduktionsmedizinische Eingriffe entscheiden. Die moderne Reproduktionsmedizin, so das zentrale Argument, befreit Frauen von natürlichen Einschränkungen und stärkt sie in ihrer Autonomie.

Wenn überzählige Embryonen hergestellt werden, so dient dies meist dazu, den Frauen weitere Hormonzyklen zu ersparen. Wenn die Frauen diese Embryonen später spenden wollen, so steht ihnen dies frei.

Kontra Reproduktionsmedizin: Frauen sind keine Embryonenfabriken

Die Gegenseite behauptet, dass die Stammzellforschung die Frauen zu instrumentalisieren drohe.

Frauen werden dadurch zu Rohstofflieferantinnen für die Forschung. Vor allem sieht man die Gefahr, dass Frauen in Notlagen Eizellen zu Forschungszwecken verkaufen. Sollten irgendwann Therapien möglich sein, könnte die Gesellschaft moralischen Druck auf Frauen ausüben, damit mehr Eizellen zur Verfügung stehen.

Einige Kritiker befürchten, dass regelrechte Embryonenfabriken aus dem Boden schießen könnten.

Zukunftsaussichten

Wenn es gelingt, Stammzelllinien aus induzierten pluripotenten Stammzellen zu gewinnen, wird man allerdings weit weniger Eizellen und Embryonen benötigen als ursprünglich angenommen.

Induzierte pluripotente Stammzellen werden aus Zellen von Männern und Frauen gleichermaßen gewonnen; und man kann beliebige Körperzellen dafür verwenden.

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