Karikaturen im Unterricht

Karikaturen eignen sich besonders gut, um in die gesellschaftspolitische Debatte um die Forschung mit embryonalen Stammzellen in Deutschland einzusteigen und sich vertieft mit den damit verbundenen ethischen Aspekten auseinanderzusetzen.

Lesen Sie auch die ausführlichen Hinweise zum Thema Karikaturen im Religionsunterricht ...

Politische Karikaturen bringen gesellschaftspolitische Brennpunktthemen überspitzt, aber meist sehr treffend, auf den Punkt. Grundsätzlich können Karikaturen als Unterrichtsmedium produktive Prozesse im Unterricht auslösen, da SchülerInnen auf visuelle Darstellungen häufig motivierter reagieren als auf Texte. Der vordergründig heitere Effekt der Karikatur öffnet die SchülerInnen emotional für die tiefere Aussage, die transportiert wird. Die Vieldeutigkeit und Offenheit von Karikaturen provoziert SchülerInnen, ihre eigene Position zu artikulieren.

Sich mit ethischen Aspekten auseinandersetzen

In der Debatte um die Nutzung embryonaler Stammzellen für die Forschung thematisierten die Karikaturen meist den Hauptkonfliktpunkt der ethischen Debatte: Darf man menschliche Embryonen zerstören, um daraus embryonale Stammzellen zu gewinnen? Derartige Karikaturen eignen sich daher besonders gut, um in die gesellschaftspolitische Debatte um die Forschung mit embryonalen Stammzellen in Deutschland einzusteigen und sich vertieft mit den damit verbundenen ethischen Aspekten auseinanderzusetzen.

 

Anhand von zwei Beispielen möchten wir aufzeigen, wie Karikaturen zur Stammzellforschung im Unterricht genutzt werden können. Die Schülerinnen und Schüler werden darin aufgefordert, den ethischen Konflikt, der in der jeweiligen Karikatur aufgezeigt wird, in Form eines Dialogs ausführlich darzustellen:

Auf der nächsten Seite erhalten Sie noch weitgehendere Informationen zum Thema Karikaturen im Religionsunterricht (mit herzlichen Dank an Stefanie Albrecht).


Stefanie Albrecht
Karikaturen im Religionsunterricht (RU)

1. Was ist eine Karikatur?

(ital. caricare = überladen, -treiben)
Eine Karikatur ist ein Zerrbild, das durch Überbetonung einzelner, dennoch erkennbarer Charakterzüge komisch oder satirisch wirkt. Sie dient durch die einseitige Verzerrung neben dem Spott oft auch der Kritik mit der Absicht, durch Aufdeckung verurteilenswerter Schwächen und Missstände auf politischem, sozialem oder sittlichem Gebiet zu deren Abstellung anzuregen.

2. Zum Einsatz von Karikaturen im RU

2.1. Warum? – Zur Begründung des Einsatzes von Karikaturen im RU

Karikaturen können als Unterrichtsmedium produktive Prozesse im Unterricht auslösen – aus verschiedenen Gründen:

Fazit:
„In einer solchen Situation sind Karikaturen über religiöse Themen, über Gott und Jesus oder über Beispiele (falscher) religiöser Lebenspraxis daher keine Gotteslästerung oder Blasphemie (obwohl es hier auch fließende Übergänge gibt!), sondern sie sollen aufzeigen, wo festgefahrene Denk- und Verhaltensschemata immer wieder überprüft werden müssen. Insofern sind Karikaturen im besten Sinne didaktisch.“ 

2.2. Wie? – Zum Umgang mit Karikaturen im RU 

Bevor Karikaturen im Unterricht eingesetzt werden, sollte die Lehrkraft Folgendes für sich klären:
Grundsätzlich gilt „Karikaturen dürfen nicht als bloße Illustration für bestimmte Zusammenhänge benutzt werden. Das widerspräche ihrem kritischen Ansatz.“ Aus diesem Grunde sind didaktisch-methodische Vorüberlegungen seitens der Lehrkraft notwendig, die zum einen auf die inhaltliche Erschließung der Karikatur selbst zielen und zum anderen die konkrete Unterrichtsplanung in den Blick nehmen.

Die im Folgenden vorgestellte so genannte „klassische“ Methode der Erschließung einer Karikatur eignet sich nicht nur für den Einsatz im Unterricht, sondern kann auch der Lehrkraft Hilfe sein für ihre Vorüberlegungen. Aus diesem Grunde ist sie hier vorangestellt. 

2.2.1.  Die „klassische“ Methode der Erschließung einer Karikatur

 

1. Schritt: Beschreibung der Bildzeichen im Hinblick auf die Erfahrungen, die der Karikatur zugrunde liegen könnten.


Leitfragen:

2. Schritt: Analyse der Bildzeichen im Hinblick auf die grundlegende These des Zeichners.


Leitfragen:

3. Schritt: Transfer in den eigenen Erfahrungsbereich.

 

Leitfragen:

2.2.2. Konsequenzen für die konkrete Unterrichtsplanung

2.2.3. Weitere Methoden (neben der „klassischen“ Methode)

Neben der sogenannten „klassischen“ Erschließungsmethode (vgl. 2.2.1.) gibt es andere Methoden, die zu einer weniger angeleiteten, eigenständigen Auseinandersetzung der Schüler/innen mit Karikaturen anregen können und bei denen die Kreativität der Lehrkraft gefragt ist. Diese Methoden können auch mit der „klassischen“ Erschließungsmethode kombiniert werden. Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist hierbei, dass Veränderungen an der Karikatur vorgenommen werden.

 

Im Folgenden findet sich eine Auswahl:

3. Literatur

 

Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen Centrum für Bioethik - Westfälische Wilhelms-Universität Münster Zentrum der Didaktik für Biologie - Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitätsklinikum Münster Bundesministerium für Bildung und Forschung

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