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Kerntransfer – Therapeutisches Klonen

Eine ursprünglich für die klinische Anwendung Erfolg versprechende Quelle für Reprogrammierung in pluripotente Stammzellen bietet die Möglichkeit des Kerntransfers in eine entkernte Eizelle.

Hierbei wird der Kern einer adulten Zelle in eine entkernte Eizelle injiziert und in einen pluripotenten Zustand zurückversetzt, so dass sich eine totipotente Zelle, ähnlich einer natürlichen Zygote, entwickelt. Erlaubt man ihre Entwicklung bis zum Blastozystenstadium, können aus deren inneren Zellmasse geklonte embryonale Stammzellen abgeleitet werden. In Abgrenzung zum Begriff des reproduktiven Klonens, welches in der Forschungsgemeinschaft grundsätzlich abgelehnt wird, wird der Ansatz des Kerntransfers auch als „therapeutisches Klonen“ bezeichnet. In Deutschland ist dieses Verfahren verboten.

 

In vielen Tiermodellen ist die prinzipielle Möglichkeit des „therapeutischen Klonens“ gezeigt worden, jedoch mit unterschiedlicher Effizienz. Beim Kerntransfer menschlicher Zellen scheint es gegenwärtig so, dass wohl hunderte Eizellen eingesetzt werden müssten, um eine Zelllinie zu erhalten. Zumindest ist es bisher nicht gelungen, aus einer Vielzahl von Experimenten tatsächlich pluripotente Stammzellen abzuleiten.

Seit der Kenntnis um die sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) ist das „therapeutische Klonen“ in den Hintergrund geraten, wie es die Abkehr des Klon-Pioniers Ian Wilmut (Schaf „Dolly“) von der Kerntransfer-Methode belegt: Er setzt heute auf die Forschung an humanen embryonalen Stammzellen zur Optimierung der Gewinnung humaner iPS.

 

Therapeutisches Klonen

Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen Centrum für Bioethik - Westfälische Wilhelms-Universität Münster Zentrum der Didaktik für Biologie - Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitätsklinikum Münster Bundesministerium für Bildung und Forschung

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