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Stammzellen in der Therapie von Herzerkrankungen

Es gibt eine Vielzahl tierexperimenteller Untersuchungen, die eine Regeneration des geschädigten Herzens nach Transplantation von Stammzellen nahe legen. In klinischen Studien zeigte sich bisher jedoch nach Transplantation von adulten Stammzellen, die aus dem Knochenmark isoliert wurden, langfristig ein eher kleiner oder auch gelegentlich kein therapeutischer Effekt.

Die Ersetzung von erkrankten oder abgestorbenen Zellen des Herzens durch Zellen, die aus Stammzellen abgeleitet wurden und sich in das Herzgewebe anatomisch und funktionell inetgrieren können, ist ein Ziel der Stammzelltherapie bei Herzerkrankungen. In der Klinik konnte bisher ein echter Zellersatz im Herzgewebe nach Transplantation von adulten Stammzellen nur in sehr geringem Ausmaß nachgewiesen werden. Möglicherweise beruht ein Teil des therapeutischen Effektes bei Transplantation von adulten Stammzellen auf der Unterstützung von körpereigenen Regenerationsprozessen durch förderliche Faktoren, die von den Stammzellen in das Gewebe abgegeben werden.

Bisherige klinische Studien zu adulten Stammzellen bei der Therapie von Herzerkrankungen zeigten aber andererseits, dass ihr Einsatz relativ unbedenklich für den Patienten ist. Ob transplantierte adulte Stammzellen auch langfristig zu keinerlei gesundheitlichen Schäden führen, muss in weiteren Studien zur zellbasierten Therapie des Herzens überprüft werden. Einige adulte Stammzellen haben den Vorteil, dass sie relativ einfach aus dem Empfänger isoliert werden können. Eine Immunsuppression wäre bei Transplantation solcher Stammzellen nicht nötig, da diese Zellen identisch zum Immunsystem des Empfängers sind.

Vorteil embryonaler Stammzellen gegenüber adulter Stammzellen

Embryonale Stammzellen haben das Potenzial, zu allen Zelltypen differenziert werden zu können, die für die Funktion des Herzens essentiell sind. In experimentellen Studien bei kleinen Nagetieren und auch in größeren Säugetieren, wie im Schwein, konnte beobachtet werden, dass sich embryonale Stammzellen in einem höheren Ausmaß als adulte Stammzellen im Herzen ansiedeln können. Diese therapeutische Option ist aber zumindest in einigen Tiermodellen mit dem Auftreten von Teratomen verbunden. Für embryonale Stammzellen sind klinische Studien geplant, weshalb derzeit noch keine verlässlichen Aussagen über ihren therapeutischen Erfolg und ihre Sicherheit getroffen werden können. In den derzeit angelegten Studien ist meist eine unterstützende Immunsuppression vorgesehen, da die Stammzellen Oberflächenproteine des Spenders aufweisen, die von dem Immunsystem des Empfängers als fremd angesehen werden und zu einer Abstoßung führen.

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