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Zelltransplantation bei Typ1-Diabetes

Bei dieser Form der Blutzucker-Krankheit, die im Wesentlichen junge Erwachsene betrifft, kommt es zu einem fortschreitenden Verlust an Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse.

Fehlt das von Pankreaszellen der Bauchspeicheldrüse produzierte Hormon Insulin, kann die Glukose (der Blutzucker) nicht ausreichend vom Organismus aufgenommen werden und neben Müdigkeit, Leistungsschwäche u.a. schwerwiegenden Folgeerkrankungen tritt ein erhöhter Blutzuckerspiegel auf.

Die Standardtherapie stellt die regelmäßige Injektion von Insulin dar, die aber das Risiko von dramatischen „Unterzuckerungen“ haben kann und die bei jahrelanger Anwendung zu erheblichen Langzeitschäden führen kann.

Spenderzellen als Transplantat

Heutzutage können aus zwei bis drei Spender-Bauchspeicheldrüsen genug „Insulin-produzierende“ Zellen isoliert werden, um als Transplantat für einen Patienten eingesetzt zu werden. Die Zellen werden über die Pfortader in die Leber transplantiert, wo sie sich integrieren können und auch außerhalb ihres eigentlichen Wirkungsortes ihre Funktion erfüllen können. Diese Inselzell- bzw. Inseltransplantation zur Therapie eines pankreatogenen Insulinmangels kann temporär eine Verbesserung der Glukoseregulation bis hin zum Absetzen einer Insulintherapie bewirken.

Transplantation der kompletten Bauchspeicheldrüse erfolgversprechender

Die Pankreastransplantation, d.h. die Transplantation eines Spender-Organs, ist aufgrund verbesserter operativer Techniken und verbessserter Immunsuppression sehr erfolgversprechend. Allerdings ist die Verfügbarkeit der Transplantate gering.

 

Die Pankreastransplantation muss mit den Risiken der Abstoßung (Transplantatverlust) und der Langzeitimmunsuppression abgewogen werden. Deshalb hofft man auf Insulin produzierende stammzell-abgeleitete Zellen, die mit dem Immunsystem des Empfängers verträglich gemacht werden können und keine Abstoßungsreaktion erwarten lassen. Dieses Verfahren könnte neben der besseren Verfügbarkeit von Transplantaten auch die Chance bieten, zukünftig auf immunsuppressive Medikamente im Rahmen einer Transplantation völlig verzichten zu können.

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