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Dr. Josef Heiliger

Ihr Name ist Dr. Josef Heiliger und Sie sind katholischer Priester mit einem Doktortitel in katholischer Theologie. Sie sind 65 Jahre alt und natürlich unverheiratet. Sie leben mit Ihrer Haushälterin im Pfarrhaus der Heilig-Kreuz-Gemeinde in München und haben neben Ihrer Tätigkeit als Pfarrer der Gemeinde auch noch eine Beauftragung für bioethische Fragen von Ihrem Bistum. Früher haben Sie einmal sehr eng mit dem jetzigen Papst zusammen gearbeitet und unterhalten immer noch sehr gute Kontakte in den Vatikan.

Wie der Papst und die gesamte katholische Kirche sind Sie strikt gegen jegliche Forschung an menschlichen Embryonen. Schon der embryonale Mensch ist ein Geschöpf Gottes, dem von der Verschmelzung von Eizellkern und Samenzellkern an unveräußerliche Würde und damit eine hohe Achtung und ein absoluter Lebensschutz zukommen.

Sie haben immer schon die künstliche Befruchtung als unnatürlichen Eingriff in das Geheimnis der Zeugung betrachtet. Diese künstliche Befruchtung hat dazu geführt, dass es überzählige Embryonen gibt: Menschliches Leben, das in der Tiefkühltruhe auf seine Chance wartet, geboren zu werden und jetzt von Forschern als Rohstoff begehrt wird. Die Diskussion über die mögliche Zulassung der Forschung an embryonalen Stammzellen ist Ihnen zutiefst zuwider. Die Zerstörung von Embryonen zur Gewinnung von embryonalen Stammzellen ist für Sie ebenso Mord wie die Abtreibung. Daher lehnen Sie diese Forschung ab. Sie sind der Meinung, dass die „Eltern“ der überzähligen Embryonen hier eine hohe Verantwortung haben. Sie appellieren immer an ihr Gewissen, dass sie ihre „Kinder“ nicht einfach der Zerstörung preisgeben dürfen. Allerdings ist Ihnen auch klar, dass Sie keine echte Alternative anbieten können. Denn wer will schon tiefgefrorene Embryonen adoptieren?
Sie treten entschieden für die Förderung der Forschung mit adulten Stammzellen ein. Mit ihnen kann schon seit Jahren Leukämie erfolgreich behandelt werden. Sie sind zuversichtlich, dass aus der Forschung mit adulten Stammzellen schon bald auch Therapien für bisher unheilbare Krankheiten entstehen werden. Man muss diese Forschungsrichtung nur viel stärker fördern! Dies ist eines Ihrer wichtigsten Argumente, wenn Ihnen vorgehalten wird, Sie würden verhindern, dass unheilbar kranken Menschen geholfen werden kann.

Eine gesetzliche Regelung der Forschung mit embryonalen Stammzellen kann aus Ihrer Sicht nur ein totales Verbot der Forschung beinhalten. Sie setzen auf die Forschung mit adulten Stammzellen und wollen dafür sorgen, dass diese Forschungsrichtung mehr staatliche Fördergelder erhält. Ihnen ist klar, dass es zwar noch immer 26 Millionen Katholiken in Deutschland gibt, die Meinung der katholischen Kirche aber nicht unbedingt der Meinung der Mehrheit in der Bevölkerung entspricht. Daher müssen Sie sehr entschieden für Ihre Position werben.

Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen Centrum für Bioethik - Westfälische Wilhelms-Universität Münster Zentrum der Didaktik für Biologie - Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitätsklinikum Münster Bundesministerium für Bildung und Forschung

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